Salzburg jagt im Finish Pole-Setter Sturm Graz

Red Bull Salzburg hat am Ostersonntag bei der Wiener Austria einen elementar wichtigen Sieg im Kampf um den Meistertitel in der Bundesliga eingefahren. Die "Bullen" überholten mit dem 3:1 den Gastgeber aus Favoriten und hielten den Rückstand auf Sturm mit fünf Zählern noch in Grenzen. Bei noch sechs ausstehenden Runden ist für den Zweiten alles möglich, der Tabellenführer aus Graz sei laut Trainer Thomas Letsch aber "klar in der Pole Position".
Die Meistergruppe birgt für den Deutschen nach wie vor eine extreme Spannung. "Letzte Woche waren wir beim Spielstand von 1:0 (gegen Sturm, Anm.) kurz Tabellenführer. Heute vor dem Spiel hatten wir acht Punkte Rückstand", betonte Letsch. In den kommenden Partien werde sein Team daher alles daran setzen, um den Abstand auf die Grazer zu verkleinern.
Bullen zeigten Reaktion
In Favoriten erwartete der 56-jährige Coach nach dem "Nackenschlag" gegen Sturm eine Reaktion. Diese zeigten die Bullen in Form eines Blitzstarts durch zwei sehenswerte Tore von Yorbe Vertessen und Dorgeles Nene. "Wir sind natürlich super reingekommen. Mit dem Kontertor der Austria ist das Momentum dann aber gekippt", analysierte Letsch. Der Anschlusstreffer beflügelte die Austria, die fortan vor allem bei Standards dem Ausgleich sehr nahe kam.
Doch Salzburg hatte an diesem Tag auch das Glück auf seiner Seite. Zwei Treffer der Violetten zählten kurz nach der Pause wegen Abseits nicht, ein strittiger Elfmeterpfiff brachte letztlich die Entscheidung zugunsten der Gäste. Nene fixierte vom Punkt den Sieg, der laut Letsch auch verdient war: "Insgesamt waren wir den Tick besser." Geboten wurde jedenfalls ein hochklassiges Schlagerspiel, wie auch der Salzburg-Coach befand: "Jeder, der im Stadion war, konnte es genießen. Beide Mannschaften haben mit offenem Visier agiert, es hätte durchaus auch 4:4 oder 5:4 ausgehen können."
Salzburg glaubt noch an Titel
Ebenso wie Letsch war auch Kapitän Mads Bidstrup mit der Teamleistung zufrieden: "Es war gut, dass wir nach dem Schlag ins Gesicht letzte Woche wieder mit dieser Mentalität auf den Platz gegangen sind. Ich bin stolz auf die Mannschaft." Der Glaube an den Titel ist beim Salzburger Mittelfeldmotor weiterhin vorhanden. "Wenn wir die letzten Spiele gewinnen, glaube ich, dass wir am Ende Erster sind. Wir müssen jetzt weiter attackieren."
Erfreulich war auch die Rückkehr von Alexander Schlager. Drei Wochen nach seiner Adduktorenverletzung hütete der ÖFB-Nationaltorhüter wieder das Gehäuse der Salzburger. "Es war top. Ich habe es richtig genossen." Im Meisterschaftsfinale wird sicherlich auch seine Form ein entscheidender Faktor sein. "Wir haben es nicht selbst in der Hand. Die Situation ist, wie sie ist. Wir werden schauen, dass wir unsere Hausaufgaben machen", sagte Schlager. Die erste gilt es am Mittwoch (18.30 Uhr) zu Hause gegen den WAC zu erledigen.
apa