02.02.2017 18:14 Uhr

Leverkusen-Ass fasst lange Sperre aus

Roger Schmidt und Hakan Çalhanoğlu von Bayer Leverkusen
Roger Schmidt und Hakan Çalhanoğlu von Bayer Leverkusen

Der deutsche Bundesligist Bayer Leverkusen muss vier Monate auf Hakan Çalhanoğlu verzichten. Der Internationale Sportgerichtshof (CAS) bestätigte am Donnerstag die FIFA-Entscheidung über eine Sperre des Mittelfeldspielers für alle Pflichtspiele im entsprechenden Zeitraum. Hintergrund ist eine Auseinandersetzung zwischen Calhanoglu und dem türkischen Verein Trabzonspor.

Damit kann der Club von Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragović und Ramazan Özcan den türkischen Internationalen in dieser Saison nicht mehr einsetzen. Der Hintergrund: Während seiner Zeit beim Karlsruher SC im Jahr 2011 hatte der heute 22-Jährige als Minderjähriger eine Vereinbarung mit Trabzonspor bezüglich eines Wechsels getroffen. Er verlängerte dann aber seinen Vertrag beim KSC und wechselte später zum Hamburger SV. Der CAS sah genau wie die FIFA das Verhalten des Profis als Vertragsbruch gegenüber Trabzonspor an.

Leverkusen war keine Partei in dem Verfahren, da Calhanoglu erst einige Jahre nach dem Vorfall zur Werkself gekommen war. "Wir bedauern natürlich diese für uns in keiner Weise nachvollziehbare Entscheidung", sagte Sportdirektor Rudi Völler. "Sie ist ein schwerer Schlag für Hakan, aber auch für uns. Obwohl Bayer 04 Leverkusen nichts mit den Vorgängen im Jahr 2011 zu tun hat, werden auch wir schwer bestraft. Nun fehlt uns in der entscheidenden Saisonphase ein ganz wichtiger Spieler."

Çalhanoğlu bleibt kämpferisch

Çalhanoğlu selbst gab sich im Interview des Kölner "Express" (Freitag) kämpferisch. "Diese Angelegenheit wird mich nur noch stärker machen." Das Schlimmste sei für ihn, dass sein Club in Mitleidenschaft gezogen werde. "Das macht mich traurig. Ich habe Schuldgefühle, es tut mir unendlich leid."

Er habe 2011 zufällig mitbekommen, "dass sich mein Vater in Darmstadt in einem Restaurant mit Vertretern von Trabzonspor trifft". Sein Vater habe zu ihm gesagt, er müsse den Vertrag unterschreiben. "In unserer Kultur hat der Vater das Sagen. Es gehört sich nicht, ihm keinen Respekt entgegen zu bringen", meinte Çalhanoğlu. "Ich war 17 Jahre alt und war mir der Tragweite nicht bewusst. Ich hatte doch nur Fußball im Kopf."

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apa/red

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